Scheit

Scheit
1. Auf ein buchenes Scheit gehört ein buchener Schlägel. (Oberösterreich.)
2. Die Scheiten beim Stock und das Kalb bei der Kuh.Graf, 61.
Spricht die Rechtsansicht aus, dass die Kinder, vielleicht mit Ausnahme des jüngsten, in der Regel in dem Gehöre der Mutter blieben, wenn Mann und Frau in verschiedenen Hörigkeitsverhältnissen standen. (S. ⇨ Geburt 14.)
3. Man kann aus jedem Scheite ein gutes Feuer machen.
4. Was nicht Scheite gibt, gibt Stöcke (Knüppel).Körte, 5273; Simrock, 8917; Braun, I, 3819.
5. Wo dat Scheit, lât' ek dat Speit. (Grubenhagen.) – Schambach, I, 263.
Wo ich das Schiessgewehr lasse, da lasse ich auch den Spiess.
*6. Er hat ein Scheit im Rücken, kann sich drum nicht bücken.Braun, I, 3830; Eiselein, 546; Simrock, 8916.
»Tregt ainer den leib vffgestreckt, man sagt, im steck ain scheytt im ruck, woa er goat oder reitt«. (Hätzlerin, II, 13, 850.) In der Schweiz hat man, um einen aufgeblasenen Hochmuthsnarren zu bezeichnen, folgende Redensarten: Er hat e Bei (auch: es Schit) im Rugge. Er streckt de Chopf, wie wenn er en Däge verschluckt hett. Er lauft zäh Schue gräder as es Richtschit. Er strüsst si wie siben Eier ün e Chrättli. Er het de Huet uf morblee (morbleu) ûfg'setzt. Er stellt's G'schaller wie en Stier. Er thuet wie'n es Lohrind. (Sutermeister, 68.)
Lat.: Praestat uni malo obnoxium esse, quam duobus. (Tappius, 8b; Philippi, II, 105.)
*7. Es ist ein altes Scheit.Schöpf, 598.
Ein abgeblühtes Frauenzimmer. Bezeichnung für alte Jungfern in Tirol. (S. ⇨ Eisen 81.)
*8. St. Gregorius Scheit stecket jhm im Rücken.Mathesy, 330b.
Er bückt sich, er arbeitet nicht gern, thut nicht gern etwas.
[Zusätze und Ergänzungen]
9 Wer unter den Scheitern lange herumklaubt, bekommt einen Prügel.
Dieses Sprichwort bezieht sich auf jene Leute, die sehr wählerisch sind. Besonders wenn ein Mann, eine Lebensgefährtin suchend, lange wählt und hinterher sieht, dass er sich dennoch getäuscht hat, dann pflegt man obiges Sprichwort in Anwendung zu bringen.

Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.

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  • Scheit — bezeichnet: ein durch Spalten von Baumabschnitten in Faserrichtung entstandenes größeres Stück Brennholz Personen: Gerhard Scheit (* 1959), Wissenschaftsautor und Essayist Karl Scheit (1909–1993), österreichischer Gitarrist, Lautenist und… …   Deutsch Wikipedia

  • Scheit — Sn erw. obd. (12. Jh.), mhd. schīt, ahd. skīt Stammwort. Aus g. * skīda n. Scheit , auch in anord. skíđ, ae. scīd, afr. skīd. Eigentlich das Gespaltene zu der unter scheiden dargestellten Wurzel (ig.) * skēi spalten, trennen . west und… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Scheit — Scheit, starkes Stück Nutz od. Brennholz, 4–8 Viertel lang; der zu S en bestimmte Baumstamm wird erst in so lange Stücken mit der Säge zerschnitten u. dann gespalten. Die von dem untern Ende des Baumstammes gemachten S e, woran noch ein Theil der …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Scheit — Scheit, Kaspar, s. Scheidt …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Scheit — das; (e)s, e / südd (A) (CH) er; ein Stück Holz, das man im Ofen verbrennt <ein paar Scheite auflegen, nachlegen> || K : Scheitholz || K: Holzscheit …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Scheit — Scheit: Das altgerm. Wort für »gespaltenes Holzstück« mhd. schīt, ahd. scīt, mnd. schīt, aengl. scīd, aisl. skīđ (↑ {{link}}Schi{{/link}}) ist ablautend mit dem unter ↑ scheiden behandelten Verb verwandt. Neben dem Plural »Scheite« gilt ugs.… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Scheit — Scheit, das; [e]s, Plural e, besonders österreichisch und schweizerisch er (Holzscheit; landschaftlich für Spaten) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Scheit — Holzscheit * * * Scheit [ʃai̮t], das; [e]s, e: [durch Spalten von Stämmen entstandenes] größeres Stück Holz zum Brennen: er steckte drei Scheite Holz in den Ofen. Syn.: Stück Brennholz. Zus.: Birkenscheit, Buchenscheit, Holzscheit. * * * Scheit… …   Universal-Lexikon

  • Scheit — das Scheit, e (Aufbaustufe) ein gespaltenes Stück Holz Synonym: Holzscheit Beispiel: Er warf ein paar Scheite aufs Feuer …   Extremes Deutsch

  • Scheit, das — Das Scheit, des es, plur. die e, in einigen Gegenden, die er, Diminut. das Scheitchen, Oberd. Scheitlein, von dem Zeitworte scheiden, in seiner ältesten und weitesten Bedeutung, da es von allen Arten der Trennung des Zusammenhanges gebraucht… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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